Wer derzeit ein Auto kaufen möchte, steht vor der Wahl zwischen dem klassischen Verbrenner, einem E‑Auto oder einer Hybridvariante. Doch was zeichnet die einzelnen Modelle aus? Welches ist für wen geeignet? Und wer sollte sich welches Modell lieber nicht kaufen?
Der klassische Verbrennermotor
Für Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb sprechen die im Vergleich zu E‑Autos und Hybriden vergleichsweise günstigen Anschaffungspreise. Außerdem braucht man sich mit einem Verbrenner keine Sorgen um das Thema Reichweite zu machen – denn die nächste Tankstelle ist in der Regel immer in der Nähe und einfach zu finden. Aktuell steigende Benzinpreise allerdings geben den Haltern der klassischen Fahrzeugvariante durchaus zu denken. Denn neben den Anschaffungspreisen sollte man auch die Kosten für den Unterhalt berücksichtigen. Hier spielt vor allem das individuelle Fahrverhalten eine Rolle, denn die Spritkosten verschiedener Modelle vergleicht man am besten pro gefahrenen Kilometer. Auf Benziner und Dieselfahrzeuge gilt außerdem ein vergleichsweise hoher Kfz-Steuersatz. Je höher der CO2-Ausstoß, umso höher sind auch die Kosten für die Kfz-Steuer. Dafür sind im Schadensfall die Reparaturen an klassisch angetriebenen Fahrzeugen meist niedriger als z. B. bei Elektroautos.
Fazit: Der klassische Verbrennermotor ist nach wie vor die beste Variante für Vielfahrer und Langstreckenfahrer, die sich keine Gedanken darum machen möchten, wie lange Ihr Fahrzeug noch durchhält und wo die nächste Tank- bzw. Lademöglichkeit zu finden ist.
Das Elektroauto
Umweltfreundlich und leise – das sind wohl die wichtigsten Vorteile von E‑Autos. Hat man die recht hohen Anschaffungskosten bezahlt, sind E‑Autos im Unterhalt den Verbrennern gegenüber klar im Vorteil. Denn vor allem aktuell fährt man mit Strom deutlich günstiger als mit Benzin oder Diesel. Außerdem sind Elektrofahrzeuge bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit (bei Neuzulassungen bis 2025) – das spart enorme Unterhaltskosten. Was die hohen Anschaffungspreise angeht: Wer ein E‑Auto kauft, kann von finanziellen Förderungen profitieren und dabei ebenfalls ordentlich sparen – nämlich bis zu 9000 €. Zwar ist die E‑Kaufprämie derzeit politisch in der Diskussion; doch bis Ende 2022 bleibt sie in jedem Fall als großer Kaufanreiz bestehen. Beim Thema Reichweite können E‑Autos allerdings immer noch nicht mit Verbrennern mithalten. Zwar kann man zum Beispiel mit dem Mercedes-Benz EQC mittlerweile ca. 373 bis 437 Kilometer elektrisch zurücklegen. Doch für viele Modelle gilt nach wie vor: Für lange Strecken sind E‑Autos aufgrund der geringen Reichweite wenig geeignet. Außerdem ist das Ladenetz nicht annähernd so gut ausgebaut wie das reguläre Tankstellennetz. Und das Laden eines E‑Autos braucht seine Zeit – in der Regel mindestens eine Stunde an Schnellladestationen, an regulären Stationen oder an einer Wallbox etwa acht Stunden, an der Haushaltssteckdose bis zu 24 Stunden.
Fazit: Aufgrund der geringen Reichweite eignen sich E‑Autos am besten für kurze Strecken – zum Beispiel als City-Auto für tägliche Erledigungen oder kurze Pendlerstecken. Vor dem Kauf sollte man außerdem die Lademöglichkeiten im Blick haben. Wer zum Beispiel eine kostenlose Lademöglichkeit am Arbeitsplatz hat, ist klar im Vorteil.
Das Hybridfahrzeug
Hybridfahrzeuge lassen sich unterteilen in Vollhybride, Mild-Hybride und Plug-In-Hybride. Die wichtigste Unterscheidung: Nur der Plug-In-Hybrid kann an einer Ladestation oder Wallbox mit Strom geladen werden. Voll- und Mild-Hybride laden die Batterien mit Hilfe von Bremsenergie auf. Bei Voll- und Plug-In-Hybriden übernimmt der Verbrenner, wenn der Akku zur Neige geht. Sie können kurze Strecken rein elektrisch fahren, während der Mild-Hybrid lediglich den Verbrennermotor unterstützt. Die Kombination aus Elektroantrieb und klassischem Verbrennermotor hat verschiedene Vorteile. So fahren Hybride zum Beispiel sehr spritsparend und sind durch die zweifache Antriebslösung leistungsstärker. Ein Plug-In-Hybrid hat die höchste elektrische Reichweite der drei Hybridvarianten und wird darum wie ein E‑Auto bewertet. Das bedeutet, Sie können beim Kauf die E‑Auto-Prämie geltend machen und von Steuervergünstigungen sowie kostenlosen Parkmöglichkeiten in einigen deutschen Städten profitieren. Mit einem Hybridfahrzeug fällt die Angst vor einer zu geringen Reichweite bei E‑Autos weg, denn wenn der Akkustand niedrig ist, übernimmt der klassische Verbrenner. Dafür ist die Umweltbilanz nicht so gut wie bei reinen E‑Autos, denn aufgrund der geringeren elektrischen Reichweite fahren Hybride letztendlich in der Regel doch vorwiegend mit dem Verbrennermotor.
Fazit: Hybridfahrzeuge sind ein guter Kompromiss für Menschen, die möglichst umweltfreundlich fahren möchten, aber zu große Strecken für reine E‑Autos zurücklegen müssen. Mit dem Wechsel zwischen Elektro- und Verbrennermotor ist der Hybrid für alle Fahranforderungen geeignet.